Lukas erzählt vom BauernhofHerbst

Im Herbst

HerbstWenn die heißen Sommertage sich dem Ende zuneigen, dann hängt Papa den Kartoffelroder an seinen Traktor. Dieser hebelt die Kartoffeln aus dem Boden und reinigt sie dabei grob von Erdklumpen, die noch an den Knollen hängen. Die Helfer von Papa stehen auf dem Kartoffelroder und sammeln Erdbrocken und Steine heraus, die sich dennoch zwischen den Kartoffeln angesammelt haben. Jetzt fallen die Kartoffeln vom Band in einen Sammelbehälter, von dort werden sie umgeladen und auf einen Anhänger geschüttet. Sie werden jetzt von Papa zu einer Fabrik gefahren, welche die erntefrischen Kartoffeln zu Pommes Frites oder Chips weiterverarbeitet. Den kleineren Teil seiner Kartoffelernte verkauft er aber auch an kleine Lebensmittelläden oder direkt über seinen Hofladen.

Über den Sommer ist der Mais sehr hochgewachsen. Papa hat einen Lohnunternehmer damit beauftragt, ihn jetzt in der Herbstzeit zu ernten. Dafür kommt dieses Unternehmen mit einem großen Maishäcksler angefahren, der die Maispflanzen kurz über dem Boden abschneidet und sie in kleine Teile zerhackt. Anschließend werden diese Kleinteile über Druckluft auf den Anhänger gepustet. Jetzt kippt man den Inhalt des Anhängers auf so genannte Fahrsilos mit betonierten Flächen, stabilen Seitenwänden und einer Grube, um den Sickersaft aufzufangen. Die Maisteile werden zusammengedrückt und luftdicht mit Folie abgedeckt. Darunter bilden sich Bakterien und vergären das Ganze. Daraus entsteht dann eine Art „Sauerkraut“ für Tiere – eine haltbare Maissilage, die ein wertvolles Futter für die Kühe über die Wintermonate darstellt.

Zum Pflügen nutzt Papa nun die letzten trockenen Herbsttage. Er hängt dabei den Pflug an den Traktor und fährt mit diesem über die Felder. Beim Pflügen werden mit den so genannten „Scharen“ Schollen aus dem Boden geschnitten und gleichzeitig gewendet. Durch das Pflügen mischt man Getreiderückstände unter die Erde, so dass sie dort vollends verrotten können.