Das markanteste Merkmal der Hirsche sind ihre Geweihe, die bei allen Hirscharten meist nur von den männlichen Tieren getragen, jährlich abgeworfen und sofort neu gebildet werden. Das Geweih wächst aus den so genannten Rosenstöcken am Stirnbein, wie man die zapfenförmigen Knochengebilde nennt und wiegt bis zu 25 kg! Das Geweih von Hirschen kann weitverzweigt, spießförmig oder schaufelförmig sein, man bezeichnet diese Tiere deshalb auch als Stirnwaffenträger. Hirschkühe tragen meist kein Geweih und werden deshalb auch Kahlwild genannt.
Das Männchen ist bei allen Hirscharten deutlich größer und schwerer als das Weibchen und alle Hirsche haben lange, meist schlanke Beine. Die Fellfarben variieren von rotbraun über dunkelbraun oder graubraun. Die Männchen tragen während der Winterzeit eine lange Halsmähne. Die Rothirsche sind unsere größten heimischen Wald- und Wildtierbewohner. Sie haben nur einen kurzen Stummelschwanz und besitzen einen Magen, der aus vier Kammern besteht. Ihr Kopf ist langgestreckt, ihre Ohren sind groß und stets aufgerichtet, sie haben große schwarze Augen und eine schwarze Nase. Hirsche haben zwischen 32 und 34 Zähne.
Hirsche sind im Allgemeinen Rudeltiere, allerdings leben Weibchen und Männchen meist getrennt voneinander und die männlichen Tiere sind eher Einzelgänger. Nur zur Paarungszeit leben sie in größeren Gruppen zusammen. Dabei schart ein Männchen mehrere weibliche Tiere und den Nachwuchs um sich herum, er duldet keine Nebenbuhler, deshalb spricht man landläufig vom „Platzhirsch“. Zur Paarungszeit paaren sich die Männchen mit mehreren Weibchen und tragen mit ihren Rivalen oft heftige Kämpfe um das Paarungsvorrecht aus. Zudem setzen sie zur Reviermarkierung körpereigene Drüsendüfte und Urin ein. Hirsche benutzen immer wieder die gleichen Trampelpfade, die man in der Fachsprache Wechsel nennt. Sie legen nicht selten in wenigen Tagen bis zu 100 Kilometer zurück, sind dämmerungs- und nachtaktiv. Hirsche sind zudem gute Läufer und Springer, sie können sogar schwimmen.
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